Bilder

 

KPM + Rona Kobel

Rona Kobel, die 1982 in Freiburg geboren wurde und an der Universität der Künste in Berlin studierte, stellt ihre glänzenden mit politischer Schlagkraft versehenen Objekte aus einzigartigem KPM-Porzellan her. In den limitierten Arbeiten „couRAGE“ und „Freedoom“ gestaltet die Künstlerin jedes Unikat per Hand und bedient sich dabei eines subtilen Clous, der der jüdischen Designerin Marguerite Friedlaender, zu einem leisen Comeback verhilft.

1931 entwarf Marguerite Friedlaender die HALLE-Vase, in Proportionen, Linienführung und schlichtem Schwung eine Ikone der Bauhaus-Tradition. Doch die gebührende Anerkennung sollte der jüdischen Designerin mit dem aufkommenden Nationalsozialismus zunächst verwehrt werden: Friedlaender wurde als Gestalterin des Produktes aus den Unterlagen gestrichen, ihr Entwurf vorläufig namenlos und erst viele Jahre später wieder mit großem Stolz unter ihrem Namen durch die Königliche Porzellan Manufaktur Berlin weiterverkauft. Über 90 Jahre später schuf nun die Berliner Künstlerin Rona Kobel daraus Objekte mit politischer Schlagkraft. Die Vase “Freedoom” erzählt in pudrigen Pastelltönen und neobarocken Schleifen von der Zerbrechlichkeit der Freiheit, wohingegen die Vase “CouRAGE” die nötige Wut im Mut zur Veränderung thematisiert. Der subtilste Clou des Remakes findet sich aber auf den Böden beziehungsweise im Hals der Kunstwerke, wo Kobel Friedlaender zu einem leisen Comeback verhilft: Die durchgestrichene Signatur der Designerin wird neu betont und durch entschieden darunter gesetzte Punkte wieder wirksam gemacht.

 

www.kpm-berlin.com

 

Fotos: KPM/Studio Likeness/Ragnar Schmuck

 

KPM + Rona Kobel

Rona Kobel, die 1982 in Freiburg geboren wurde und an der Universität der Künste in Berlin studierte, stellt ihre glänzenden mit politischer Schlagkraft versehenen Objekte aus einzigartigem KPM-Porzellan her. In den limitierten Arbeiten „couRAGE“ und „Freedoom“ gestaltet die Künstlerin jedes Unikat per Hand und bedient sich dabei eines subtilen Clous, der der jüdischen Designerin Marguerite Friedlaender, zu einem leisen Comeback verhilft.

1931 entwarf Marguerite Friedlaender die HALLE-Vase, in Proportionen, Linienführung und schlichtem Schwung eine Ikone der Bauhaus-Tradition. Doch die gebührende Anerkennung sollte der jüdischen Designerin mit dem aufkommenden Nationalsozialismus zunächst verwehrt werden: Friedlaender wurde als Gestalterin des Produktes aus den Unterlagen gestrichen, ihr Entwurf vorläufig namenlos und erst viele Jahre später wieder mit großem Stolz unter ihrem Namen durch die Königliche Porzellan Manufaktur Berlin weiterverkauft. Über 90 Jahre später schuf nun die Berliner Künstlerin Rona Kobel daraus Objekte mit politischer Schlagkraft. Die Vase “Freedoom” erzählt in pudrigen Pastelltönen und neobarocken Schleifen von der Zerbrechlichkeit der Freiheit, wohingegen die Vase “CouRAGE” die nötige Wut im Mut zur Veränderung thematisiert. Der subtilste Clou des Remakes findet sich aber auf den Böden beziehungsweise im Hals der Kunstwerke, wo Kobel Friedlaender zu einem leisen Comeback verhilft: Die durchgestrichene Signatur der Designerin wird neu betont und durch entschieden darunter gesetzte Punkte wieder wirksam gemacht. Die zuckersüße Wirkung der “Freedoom” Vasen hält nur einen kurzen Moment, bis man sich den verzweifelten Augen im doppelten O, dem Doom, gewahr wird.

 

www.kpm-berlin.com

 

Fotos: KPM/Studio Likeness/Ragnar Schmuck

 

Fotos: Trevor Good

 

 

Fotos: Trevor Good

 

Foto: Trevor Good

 

Fotos: Trevor Good

 

 

Fotos: Trevor Good

 

Foto: Trevor Good

 

Fotos: Trevor Good

 

Fotos: Trevor Good, Helge Mundt

 

 

Fotos: Trevor Good

Rona Kobel reflektiert über mediale Darstellungen von ikonographischem Rollenverhalten in Filmen und kreiert in ihrer digitalisierten Fotografie eigene Wirklichkeiten.

Ihre aufwendig nachgestellten und inszenierten Aufnahmen werden bewusst manipuliert, um sie skulptural erscheinen zu lassen. Dabei gewinnt die surreale Körperlichkeit in ihrer Entpersonifizierung eine physikalische Präsenz.

 

(Leiko Ikemura, BODY – NOT FOR SALE, Galerie Kornfeld)

Die Fotoarbeit Musical Night (gleich, kleines Lämmchen, gleich) setzt sich in der surrealen Sprache der Träume mit Zeit, Veränderung und einem drängenden Gefühl des Unbehagens auseinander.
Nicht mehr die Wanduhr beherrscht die Zeit im Raum, sondern ein Gewühl aus Schlangen, körperlosen Händen und Haken, die wie Dirigierstöcke anmuten und den Takt der Uhr weiterführen.

Die Zeit scheint still zu stehen und zugleich zu verfliegen. Zweideutigkeit beherrscht die dunkle Welt.

 

In the surreal language of dreams the photography Musical night (shortly, little lamb, shortly) deals with time, change and a pressing feeling of discomfort.
The big clock no longer controls the time in the room. Tangles of serpents, bodyless hands and hooks, who seem to be like conductor´s batons, now carry on the pulse of the clock.

Time seems to stand still and fly by at the same time. Ambiguity dominates the dusky world.

 

Die Figur `Europa` entspricht der Figur `Europa auf dem Stier` der Königlichen Porzellanmanufaktur KPM Berlin, die 1904 von Adolf Amberg entworfen und nun in die aktuelle politische Gegenwart transferiert wurde.

 

The figurine `Europa` corresponds to the figure `Europe on the bull´s back`  by the Royal Porcelain Manufactory KPM Berlin, which was designed 1904 by Adolf Amberg and is now transferred into the current political situation.

Die Figur `Nechbet` basiert auf dem berühmten Foto `Starving Child` von Kevin Carter, das er 1993 im Sudan aufnahm. Das kauernde Kind trägt hier die Geierhaube der ägyptischen Göttin Nechbet, die als Schutzgöttin und Führerin durch die Wüste gilt. Die Arbeit entstand als Reaktion auf den wieder aktuell gewordenen Film `Der Marsch` (1990) von David Wheatley, in dem sich ein Strom nordafrikanischer Flüchtlinge auf den Weg nach Europa macht.

 

The figure `Nechbet` is based on the famous photography `Starving Child` by Kevin Carter, which he took in Sudan 1993. The crouching child wears the vulture head of the Egyptian goddess Nechbet, who is the patron goddess and guide through the desert. The work was created in response to the actuality of the film `The March` (1990) by David Wheatley, in which a stream of North African refugees set off to Europe.

 

Die beiden fotografischen Serien Porcelain Love und Parallels beschäftigen sich mit der Prägung von  Vorstellungen über Liebe und Sexualität in der westlichen Gesellschaft durch bekannte Spielfilme (Brokeback Mountain, Vom Winde verweht, Eyes wide shut, etc.).
Ihnen liegen Schlüsselszenen zugrunde, die sich in unser kollektives Gedächtnis eingeschrieben haben und sich dort mit vielfältigen Bezügen aus Kunst- und Filmgeschichte mischen.

„Der besondere Reiz der Serie Porcelain Love liegt in der Verdopplung der ikonenhaften Qualität der Vorlagen. Über deren Re-Inszenierung hinaus stilisiert Kobel die dargestellten Szenen zu Archetypen in strahlender Ästhetik, welche die Ikonisierung des Dargestellten auf die Spitze treibt. In glänzend weißes Porzellan gegossen bzw. in aufwendig digital bearbeiteten, farblich stark reduzierten Hochglanzfotografien stillgestellt, präsentieren sie kollektive Urerfahrungen und Vorstellungsmuster, wie Gewalt, Opfer, Liebe und Sexualität, in pervertierender bzw. stark idealisierter Form, die Fragen nach den Werten unserer Gesellschaft des Spektakels hervorrufen.“ (Dr. Margit im Schlaa)

 

The two photographic series Porcelain Love and Parallels explore the way well known movies (Brokeback Mountain, Gone with the wind, Eyes wide shut etc.) have formed the perception of love and sexuality in Western society.
The photos are based on key scenes scenes, that have inscribed themselves into our collective memory and mingle there with connotations of art and film history.

 

Die Porzellanfiguren der Serie shining recollection beruhen auf Fotografien, die in der internationalen Berichterstattung der letzten Jahrzehnte eine besonders große Rolle spielten, die ins kollektive Gedächtnis eingingen und zu weltlichen Ikonen der Gegenwart wurden.
Die Verwendung des Materials Porzellan steht im Kontrast zur traditionellen Darstellung idyllischer Szenerien. Diese Irritation ruft Fragen nach Wert und Umgang mit Medienbildern hervor, thematisiert aber auch den verführerischen Glanz von Krieg und Terror in unserer Gesellschaft des Spektakels. Durch die Transformation von `fast media´ (Fotografie) zu `slow media´ (Porzellan) entsteht eine neue zeitliche und räumliche Präsenz.

 

The porcelain figurines of the series shining recollection are based on photographs that have played an important role in the international news coverage in recent decades. They have become secular icons of our time.
The use of the material porcelain in my work contrasts with the traditional representation of idyllic sceneries. This irritation causes questions about the value and the handling of media images, but also deals with the seductive glamour of war and terror in the society of the spectacle.
The underlying process of converting `fast media´ to `slow media´ enables an in-depth study of the person in the photo, who steps out of anonymity through the naming in the title.

The three pieces serial Asleep with demons deals with the detachment of body and brain as a reference to the modern „head person“. The body becomes more and more a functional appendage, whereas the demons embody mythical creatures of nature and a satiric erotic desire. Rona Kobel examines this well known theme of modern western society in the surreal language of dreams and myth. The beauty of the unconscious mind conceals the severity of the loss of unity.

This series Buy it now – South shows different blank billboards in southern European suburbs. The empty canvases, results of the economic crisis, radiate in bright white and the impression of desolation is mixed with beauty.

The moving sculpture White Lady is dealing with fictions of the supernatural in today’s knowledge based society. I designed the levitating dress for the art center Kunstquartier Bethanien referring to the numerous reports of apparitions in the building, which was a hospital in the 19th century.