rbb Magazin Stilbruch

Kulturtipps mit Rona Kobel

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Do 26.02.2015 | 22:15 | Stilbruch

 

Rona Kobel gießt Plastiken aus edlem weißen Porzellan. Ihre Figuren sind Bilder des Schreckens, geformt nach Fotos, die wir aus den Nachrichten kennen – so wie den gefolterten Iraker aus dem Abu-Ghraib-Gefängnis.

Das kollektive Bildgedächtnis beschäftigt Rona Kobel. In Fotos, Installationen, Videoarbeiten setzt sie sich mit der Bilderflut unserer Gegenwart auseinander. Dafür ist sie jetzt für den Meisterschülerpreis der Universität der Künste nominiert worden. Eine Arbeit aus ihrer Serie „Parallels“ ist zurzeit in der Galerie Kornfeld zu sehen.

Rona Kobel, Künstlerin
„Hier sind wir jetzt bei der Königlichen Porzellanmanufaktur. Hier komme ich her, um meine Figuren zu brennen. Da gehen wir jetzt mal rein.“

Die historischen Gebäude der KPM gehören zu den ältesten Gewerbebauten Berlins. Seit 1763 wird hier Porzellan gemacht – heute in einer modernen Ofenhalle.

Zwischen den elegant geschwungenen Vasen sticht die Figur von Rona Kobel hervor. Die Künstlerin bricht ganz bewusst mit der Konvention, in Porzellan nur idyllische Szenen abzubilden.

In der historischen Ofenhalle aus dem 18. Jahrhundert erklärt eine Ausstellung, wie Porzellanfiguren entstehen – von der Gipsform bis zum fertigen Objekt.

Rona Kobel, Künstlerin

„Ich finde den Ort wahnsinnig faszinierend, weil dieses alte Handwerk hier fortgeführt wird und die ganzen einzelnen Schritte hier sichtbar sind.“

Zwischen Prunk und Verfall zeigt der kanadische Fotograf Robert Polidori das Schloss Versailles. Seit 1985 dokumentiert er mit der Kamera die Restaurierungsarbeiten in der Residenz des Sonnenkönigs. 20 seiner Bilder sind jetzt bei „Camera Work“ zu sehen. Ein Muss für Rona Kobel, denn diese Fotos werden zum allerersten Mal ausgestellt.

Rona Kobel, Künstlerin

„Mir gefällt an der Ausstellung, dass man einen Blick hinter die Kulissen von Versailles werfen kann. Polidori komponiert seine Bilder sehr sorgfältig, und ich denke, das mache ich auch.“

Rona Kobel, Künstlerin
„Hallo! Eine Eintrittskarte bitte und noch ne kleine Tüte Popcorn dazu… Wir sind jetzt hier im Eva-Kino in der Blissestraße. Hier gibt es immer besondere Filme zu sehen.“

Die „Eva“ ist das älteste Kino im Bezirk Wilmersdorf. Schon 1913 hat sie eröffnet. Und alte deutsche Filme haben hier immer noch Konjunktur. Jeden Mittwoch zeigt das Kino Filme aus den 20er, 30er Jahren – mit einer Einführung, Kaffee und Kuchen.


Autorin: Anne Kohlick

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